Soziale Arbeit als anspruchsvolle Profession und Wissenschaft sieht sich seit jeher konfrontiert mit gesellschaftlicher Komplexität, mit den Folgen gesellschaftlicher und sozio-ökonomischer Entwicklungen sowie mit sozialer Ungleichheit, mit Prozessen sozialer Ausschließung und Ausgrenzung sowie mit den Konsequenzen für betroffene Individuen und Gruppen.

Mit Bezug einerseits auf diese gesellschaftlichen Rahmen- und Existenzbedingungen und andererseits auf die Perspektiven und Bedürfnisse der Nutzer:innen sozialarbeiterischer und sozialpädagogischer Angebote, klärt eine kritische Soziale Arbeit in einer kritisch-reflexiven Grundhaltung über strukturelle Zusammenhänge und Widersprüche ebenso auf, wie über die Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit und sozialer Ausschließung.

Der duale Bachelor-Ausbildungsgang Management in der Sozialen Arbeit (B.A.) ermöglicht ein sozialwissenschaftlich fundiertes und reflektiertes Organisations- und Managementverständnis, indem es eine sozialwissenschaftliche und sozialpädagogische Ausbildung mit dem Erwerb von Fachkenntnissen in den Bereichen Sozialmanagement, Personalmanagement und -führung, Finanzierung, Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Marketing und Organisationsentwicklung anbietet.

Die Inhalte des Studiums nehmen Bezug auf relevante gesellschaftliche Veränderungs- und Ausschließungsprozesse und deren Implikationen für Fach- und Führungskräfte in der sozialarbeiterischen Praxis.

Der Bachelor-Ausbildungsgang Management in der Sozialen Arbeit qualifiziert für die Übernahme mittlerer Management- und Leitungsfunktionen in sozialwirtschaftlichen Einrichtungen und Diensten.

Für die Absolventinnen und Absolventen dieses Ausbildungsganges ergeben sich vielfältige, mit ökonomischer und/oder sozialpädagogischer Leitungs- und Führungsverantwortung verbundene Einsatzmöglichkeiten bei öffentlichen, privaten und freien der Sozialen Arbeit (stellvertretende Einrichtungsleitung, (Geschäfts-/Fach-)Bereichsleitung, Referent*innen der Geschäftsführung, Stabsstellen, Aufgaben im Finanz- oder Qualitätsmanagement, Sachbearbeitung).

Der Abschluss ermöglicht zudem die Aufnahme eines konsekutiven Masterstudiums.

Im Selbstverständnis einer kritischen Sozialen Arbeit betrachten wir als Gegenstand der Sozialen Arbeit Prozesse und Auswirkungen von Ausgrenzung und Ausschließung.

Aus dieser fachwissenschaftlichen Orientierung zeigt sich die kontinuierliche kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen als zentral im Dualen Studium.

Die Besonderheit dieses Ausbildungsgangs liegt zum einen in der Dualität und somit in der engen Verzahnung von Wissenschaft/Theorie und Praxis, zum anderen in der kontinuierlichen Bezugnahme sowohl auf ökonomische, betriebswirtschaftliche und organisatorische Grundlagen und Methoden des Managements, als auch auf das fachwissenschaftliche und professionelle Selbstverständnis einer theoretisch fundierten Sozialen Arbeit.

Dies vor dem Hintergrund, dass – einerseits – Träger, Organisationen und Institutionen in der Sozialwirtschaft kompetent und professionell aufgebaut, geleitet und entwickelt werden müssen und von ihrer Struktur her lernfähig und innovativ sein müssen, um adäquat auf gesellschaftliche Bedarfe bzw. auf Bedürfnisse, Wünsche und Interessen der Nutzer*innen fachwissenschaftlich fundiert reagieren zu können; und – andererseits – vor dem Hintergrund, dass Organisationen (verstanden als lernende Organisationen bzw. Organisationen professionellen Handelns), die soziale Angebote und Dienstleistungen produzieren/anbieten und sozialarbeiterische bzw. sozialpädagogische, fachwissenschaftlich fundierte Professionalität als unmittelbar miteinander verbunden und aufeinander bezogen betrachtet werden müssen.

Das Duale Studium an der Berufsakademie dauert sechs Semester. Studienbeginn ist jeweils im Wintersemester.

Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B. A.) Management in der Sozialen Arbeit.

Eine Besonderheit der dualen Bachelor-Ausbildungsgänge an der Berufsakademie Wilhelmshaven liegt im kontinuierlichen und engen Bezug von Wissenschaft, Lehre und Praxis.

Auf der Basis wissenschaftlich-theoretischer Ausbildung und in unmittelbarem und kontinuierlichem Zusammenhang zur beruflichen Praxis steht die Ermöglichung bzw. der Erwerb eines fachwissenschaftlichen Selbstverständnisses und handlungsrelevanter Kompetenzen.

Dabei stehen wissenschafts- und theoriebasierte Inhalte am Lernort Berufsakademie sowie die am Lernort Praxisbetrieb zu erwerbenden Handlungskompetenzen zueinander in einer sich wechselseitig ergänzenden Verbindung. Zusätzlich erwerben die Studierenden personale und auf die berufliche Tätigkeit abgestimmte analytische, reflexive und sozial-kommunikative Kompetenzen; darüber hinaus auch Handlungskompetenzen, die professionelles und somit kritisch-reflexives und auch politisches Handeln in der sozialarbeiterischen bzw. heilpädagogischen Praxis ermöglichen. Berufsakademie und Praxisbetrieb arbeiten im Kontext der gemeinsamen Ausbildung Studierender im Rahmen der inhaltlich-fachwissenschaftlichen Vorgaben des Curriculums zusammen.

Diese Kooperation folgt dem Prinzip der Theorie-Praxis-Vernetzung, das auf einem wissenschafts- und praxisorientierten Verständnis von Lernen (an unterschiedlichen Lernorten) als Teilaspekt eines umfassenden Bildungsprozesses basiert. So bringen die Studierenden im Zuge des kontinuierlichen Theorie-Praxis-Austausches nicht nur wissenschaftlich-theoretische Inhalte aus der Berufsakademie mit in die Praxis, sondern ebenso Überlegungen, Fragen und Erfahrungen aus der Praxis mit zurück in die Lehrveranstaltungen an der Berufsakademie.

Dieser Lernprozess ist geprägt von kontinuierlichen Perspektivwechseln und ermöglicht Wissenstransferleistungen, die dazu geeignet sind, das Lernen an beiden Lernorten voranzubringen und darüber hinaus gegenseitige Vorbehalte (Praxis versus Theorie versus Praxis) zu verabschieden.

Der duale Bachelor-Ausbildungsgang Management in der Sozialen Arbeit qualifiziert nicht nur für ein kompetentes Management in sozialwirtschaftlichen Organisationen, unter besonderer Berücksichtigung rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Kompetenzen und Kenntnisse sowie u.a. bezogen auf Fragen der Organisationsentwicklung, der Qualitätsentwicklung und des Personalmanagements.

Darüber hinaus gilt im Rahmen des Studiums und der sich anschließenden Berufstätigkeit die Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Entwicklungen, für Ungleichheitsverhältnisse, für Prozesse sozialer Ausschließung sowie – als deren Bedingung und/oder deren Konsequenz – Aufmerksamkeit für sozialstaatliche sowie (sozial- und kommunal-)politische und in der Folge normativ-rechtlicher Entwicklungen. Managementrelevantes berufspraktisches Wissen und Fähigkeiten sowie reflexive, analytische, gesellschaftstheoretische, sozialpolitische und sozialökonomische Qualifikationen gehören daher zu den unabdingbaren Qualifikationszielen, um den Maximen und Standards eines anspruchsvollen Managementverständnisses zu genügen und dazu zu motivieren und zu befähigen, mit Verantwortungsbewusstsein in demokratischem Gemeinsinn Gemeinwesen und Gesellschaft mitzugestalten.

Akkreditierung: Agentur: ZEvA Hannover